Wenn ich so an meine Kindheit zurück denke, gibt es unzählige Obst und Gemüsesorten, die ich lange, sehr lange, Zeit nicht kannte. Darunter sind einige heimische Gemüsearten aber auch unzählige Exoten, wie Mango, Papaya, Litchi, Maracuja – um nur einige aufzuzählen.
Obwohl ich weder in den mageren Jahren der Nachkriegszeit noch in einer abgeschiedenen Gegend aufgewachsen bin, war es damals doch so, dass es diese Früchte in normalen Supermärkten kaum zu kaufen gab und wenn doch, wusste kaum jemand, woran man erkennt, ob die fremdartige Frucht reif ist.
Als etwas hinderlich erwies sich dieses Unwissen, bei meinem ersten kläglichen Versuch eine Mango zu kaufen. Meine Mutter und ich standen damals ratlos vor dem Regal mit den rötlich-grünen Dingern, die mehr an einen bunten Football erinnerten als an Obst, und rätselten darüber, ob wir nun eine der steinharten, ganz vorne, oder doch lieber die eine, ganz weiche, in der hintersten Ecke nehmen sollten.
Schließlich entschieden wir, dass das bis dato unbekannte Lebensmittel, wohl weich sein müsse um seine optimale Süße zu entfalten.
Später, als wir den patzigen Klumpen, dessen Fruchtfleisch sich unter der festen Schale von einem Sonnengelb bereits mehr und mehr in ein schlammiges Braun verändert hatte, verköstigten, entfaltete sich ein süßlich-herber Geschmack auf unseren Zungen, der nicht ganz unserer Vorstellung von einer delikaten Speise gerecht wurde.
Monate später bekam ich dann bei einer Freundin ein leuchtend gelbes, süßes Stück Mango serviert. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde mir schlagartig klar, dass eine Mango doch nicht ganz so weich sein sollte, wenn man noch vor hat diese zu essen…
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ist Ernährungswissenschafterin und Mutter einer kleinen Tochter. Seit 2009 ist sie spezialisiert auf Beikost, Baby- und Kinderernährung sowie auf eine ausgewogene Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit.
Comments 1
Bin eben durch Zufall vorbei gekommen. Gefaellt mir sehr.