Wissen Sie eigentlich, was Sie den ganzen Tag alles essen? Stopfen Sie sich vielleicht aus Langeweile oder voller Hektik Süßigkeiten in den Mund und bekommen dies bewusst eigentlich gar nicht mit?
Ernährungskampagnen, wie z.B. „5 am Tag“, sollen uns zu einem größeren Gemüse- und Obstkonsum ermutigen und so einen gesünderen Lebensstil fördern. Doch die Meisten von uns, sind sich darüber überhaupt nicht im Klaren, was sie so alles an einem Tag essen.
Wenn Sie gefragt werden, was Sie gestern zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen hatten, können Sie die Frage wahrscheinlich noch beantworten. Doch wie sieht es mit Snacks und Getränken zwischendurch aus? Können Sie sich noch an jeden Bissen Schokolade und jeden Schluck Saft, Cola, Bier, etc. erinnern?
Kleine Kostproben summieren sich
Auch das vermeintliche „ich habe doch nur gekostet“ summiert sich irgendwann. Hier ist ein kleines Rechenbeispiel:
- Ein Stück Würfelzucker (=4g) hat ca. 16 kcal. Das ist nicht besonders viel – kann sich aber trotzdem auswirken. (Zum Vergleich: ein mittelgroßer Apfel hat ca. 52 kcal.)
- Wenn Sie über 10 Jahre jeden Tag ein zusätzliches Stück Würfelzucker essen, nehmen Sie rund 42.400 kcal zu sich – und das entspricht fast 5 kg Körperfett.
Schreiben Sie Tagebuch?
Für eine bewusstere Ernährung, ist es deshalb wichtig, herauszufinden, was alles im Laufe eines Tages in Ihren Bauch wandert. Eine gute Methode ist hierfür, eine Art Ernährungstagebuch zu führen. Folgende Angaben sollten Sie darin festhalten:
- Wochentag und Datum
- Uhrzeit der jeweiligen Mahlzeit
- alle Speisen und Getränke
- die ungefähre Menge (also z.B. eine Hand voll, 2 EL, etc.)
Zusätzlich kann es interessant sein, in welcher Situation Sie was gegessen haben. Darum lohnt sich eine zusätzliche Spalte für Notizen, in der Sie Ihre Gedanken, Empfindungen oder Situationsbeschreibungen festhalten, wie:
- „Arbeitsessen mit dem Chef – alle haben ein Schnitzel genommen, darum habe ich auch eines bestellt“
- „Fühle mich einsam und traurig – das Eis musste jetzt einfach sein“
- „30°C im Schatten – ein griechischer Salat reicht mir vollkommen“
Nach 1-2 Woche können Sie das Ernährungstagebuch dann genauer durchblättern und analysieren. Möglicherweise sehen Sie auch gleich auf den ersten Blick wo Ihre „Ernährungsfallen“ lauern. So sehen Sie, wie viel Obst und Gemüse Sie wirklich essen und von welchen (fett- bzw. zuckerreichen) Lebensmitteln vielleicht etwas zu viel auf den Tisch kommt.
ist Ernährungswissenschafterin und Mutter einer kleinen Tochter. Seit 2009 ist sie spezialisiert auf Beikost, Baby- und Kinderernährung sowie auf eine ausgewogene Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit.