„5 am Tag“ oder ähnliche Titel werden häufig von Kampagnen im In- und Ausland genutzt, um die Bevölkerung zu einem gesünderen Ernährungsverhalten zu bewegen. Der Slogan „5 am Tag“ fordert dazu auf 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag zu essen. Leider führt dies auch immer wieder zu Missverständnissen.
Missverständnis Nr. 1: Ich esse doch nur 3 Mal am Tag
Manchmal wird die Botschaft so verstanden, dass man 5 Mal am Tag Obst und Gemüse essen soll. Das ist problematisch wenn jemand gewohnt ist, weniger Mahlzeiten (z.B.: 3 Mahlzeiten) am Tag einzunehmen. Die Person fühlt sich dann oft überfordert.
Gemeint ist jedoch, dass 5 Portionen Obst und Gemüse jeden Tag auf den Teller kommen sollten. Ob sich diese auf 3, 4 oder 5 Mahlzeiten aufteilen, ist egal.
Missverständnis Nr. 2: Obst ist wichtiger als Gemüse
Obst schmeckt süß und ist daher meist deutlich beliebter als Gemüse. Es schmeckt aber deshalb so süß, weil es sehr viel Zucker enthält. Gemüse besteht hingegen meist zu einem Großteil aus Wasser und ist daher deutlich Kalorienärmer.
Idealerweise sollten daher pro Tag 3 Portionen Gemüse und nur 2 Portionen Obst gegessen werden. So nehmen Sie jede Menge Vitamine und Mineralstoffe auf, halten aber Ihre Energieaufnahme gering.
Missverständnis Nr. 3: Die Gurken- und Tomatenscheiben im Sandwich zählen als Gemüseportion
Häufig besteht Ungewissheit darüber, was denn nun unter einer Portion zu verstehen sei. 2 Scheiben Gurke und eine Scheibe einer Tomate zählen jedoch noch nicht als ganz Portion – wohl aber als Teil einer Portion. Ein fertiges Weckerl lässt sich wunderbar aufwerten indem man ein bisschen Gemüse dazu knabbert. Auch unterwegs ist das durchaus machbar. In jedem Supermarkt findet man geeignetes Gemüse. Wenn man kein Messer mit hat eignen sich besonders: Radieschen, Feldgurken (kleine Salatgurken), Spitzpaprika oder Karotten. Eine weitere Möglichkeit wäre es, fertig abgepackten Salat (z.B: Vogerlsalat, Ruccola, Blattsalatmischung) zu kaufen und das Weckerl damit zu füllen. Manche Supermärkte verkaufen auch fertig geschnittene Gemüsesticks.
Waschen Sie das Gemüse möglichst immer vor dem Verzehr – auch die bereits vorgewaschenen Salate sollten Sie noch einmal gründlich abspülen.
Missverständnis Nr. 4: Ich muss riesige Berge an Obst und Gemüse essen – das schaffe ich nicht.
Genauso wie die richtige Portionsgröße meist unterschätzt wird, wird sie ebenso oft überschätzt. Sie müssen für eine Portion Gemüse kein halbes Kilo Karotten essen!
Als Richtwert gilt: Eine Portion entspricht einer großen Hand voll Obst oder Gemüse. Bei Blattsalaten und rohem Spinat sollten es 2 Hände voll sein. Beispiele für eine Portion sind:
- ein Apfel
- 2 kleine Mandarinen
- 3 Zwetschgen
- 3 Röchen Karfiol
- 2 mittelgroße Karotten
- 1 große Tomate
Missverständnis Nr. 5: Vitamintabletten ersetzen Obst und Gemüse
Vitamintabletten sind kein Ersatz für frisches Obst und Gemüse! Vitamintabletten werden teilweise vom Körper anders aufgenommen als die natürliche Form der Vitamine und Mineralstoffe im Obst und Gemüse. Außerdem enthalten sie, im Gegensatz zu Obst und Gemüse, keine Ballaststoffe, die für die Verdauung, die Regulierung des Cholesterinspiegels und Ausscheidung von Giftstoffen von Bedeutung sind. Obst und Gemüse sind darüber hinaus auch reich an sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Beispiele dafür sind z.B.: Farbstoffe oder Bitterstoffe. Auch diese Substanzen tragen zur positiven gesundheitlichen Wirkung von Obst und Gemüse bei.
Es fällt Ihnen schwer „5 am Tag“ zu essen? Sie sind nicht alleine! Mag. Mariella Lahodny, MSc kann Sie dabei unterstützen mehr Obst und Gemüse in Ihren Alltag zu integrieren. Rufen Sie an und vereinbaren Sie Ihren persönlichen Beratungstermin unter 0660/50 49 261.
ist Ernährungswissenschafterin und Mutter einer kleinen Tochter. Seit 2009 ist sie spezialisiert auf Beikost, Baby- und Kinderernährung sowie auf eine ausgewogene Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit.